Leuchtturm von Alexandria
Der Leuchtturm von Alexandria, der bei der kleinen Insel Pharos nahe der ägyptischen Küste stand, war eines der sieben Weltwunder der Antike.
Der Turm wurde von Sostratos von Knidos von etwa 299 bis 279 v. Chr. im Auftrag von Ptolemaios I. erbaut, der 800 Talente (21.000 kg) Silber bereitstellte (Wert 2012: ca. 15 Millionen Euro). Der Bau wurde erst unter der Herrschaft von Ptolemaios II. fertiggestellt. Die Arbeiter waren überwiegend Sklaven, von den hochspezialisierten Fachkräften abgesehen.
Der Turm war nach seiner Fertigstellung schätzungsweise 115 bis 160 Meter (300 ägyptische Ellen) hoch. Damit war er nach den beiden großen Pyramiden von Gizeh für seine gesamte Lebensdauer das dritthöchste Gebäude der Erde (bei maximal 145 m). Falls die Höhe mehr als 152 m betrug, war er gar das höchste Gebäude. Die Lichtquelle war möglicherweise ein von Archimedes konstruierter Metallhohlspiegel bei Tage und ein Öl- oder Pechfeuer bei Nacht. Das Leuchtfeuer soll nachts 300 Stadien (56,4 km, 1 Stadion = 188 m) weit sichtbar gewesen sein.
Mehrere See- und Erdbeben zerstörten den Leuchtturm von Alexandria. Die Trümmer wurden im Meer liegen gelassen. Erst später gehoben wurden die Steine 1480 in einer Festung an der Küste verbaut.
Ursprünglich enthielt die Weltwunderliste die Stadtmauern von Babylon. Da sie in hellenistischer Zeit zerfallen waren wurden sie in der Liste durch den Leuchtturm von Alexandria ersetzt.